Der Seerundweg um den Dreiburgensee ist ein beliebter, leichter Spazierweg. Will man sich ein bißchen länger die Füße vertreten und scheut nicht vor einem Anstieg zurück, bietet es sich an, den Wanderweg auf den Höhenberg anzuhängen. Dieser ist von schönen Mischwäldern durchzogen und verströmt im Sommer herrlich harzigen Kiefernduft. Wandern wir los!
Vom Parkplatz am Ostufer des Dreiburgensees tauchen wir in den herrlichen Mischwald ein. Geht es zuerst gemächlich bergauf, wird es langsam steiler. Es ist verwunderlich, wie steil der Höhenberg ist, der aus der Ferne gar nicht so steil aussieht. Das sieht man ihm von außen gar nicht an.
Der Weg schlängelt sich am Hang entlang, wird zur Erholung wieder etwas ebener und umrundet dabei den Höhenberg links herum. Alte Lehrpfad-Schilder, die schon bessere Zeiten gesehen haben, sind hoch oben an Bäumen befestigt.
Immer wieder sehen wir an den Böschungskanten sandigen Boden. Aha! Deshalb fühlen sich hier so viele Kiefern wohl. An anderen Plätzen wiederum bedecken verschiedene Moose den Boden.
Dann haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht – meinen wir. Dem ist noch lange nicht so. Es ist nur ein erholsamer flacherer Abschnitt zum Kräfte sammeln für den letzten Anstieg.
Und wieder beherrschen grüne Moose das Waldbild auf der einen Seite und bunter Mischwald die andere Seite. Manchmal fesselt liegendes Totholz unseren Blick .
Immer noch folgt der kleine Waldweg dem schönen Hangrelief und wir staunen über den steilen Hang links und rechts des Weges.
Endlich: Am fast höchsten Punkt steht eine Rastbank ohne Aussicht. Aber eine Rastbank sowie ein altes Wegkreuz, das am Baum festgekettet ist.
Nun wandern wir beim höchsten Punkt an der amerikanischen Kiefer vorbei und auf einem bequemen Weglein sanft bergab.
Auch hier macht sich manchmal liegendes Totholz breit. Manche Baumstümpfe wirken wie eine kleine Burgenlandschaft von Zwergen.
Der Schleimpilz, der kein Pilz ist, schleimt auch hier zu seinem Futter. Interessantes Detail: Schleimpilze bewegen sich aktiv auf ihr Futter zu.
An einer Stelle haben wir zurzeit einen freien Blick auf die Waldlaterne von „Saldenburg“, die eine der drei Burgen vom Dreiburgenland ist.
Daneben streckt sich der Doppelgipfel des Rachel in die Höhe. Er ist der höchste Berg im Nationalpark Bayerischer Wald und der zweithöchste im Bayerischen Wald.
Im Laufe der Jahre wird es mit der Aussicht vorbei sein – wenn die Bäume wieder nachwachsen. Wir schlendern weiter gemächlich bergab, schauen uns holzzersetzende Pilze an und streifen einen Rastplatz an einem Jägerdenkmal.
Irgendwie ist das hier schon ein steiler Hang, an dem der Wald sicher schwer zu bewirtschaften ist. Schließlich treten wir aus dem Wald und gehen an Feldgehölzen entlang.
Dabei erhaschen wir nicht nur einen Blick auf die viel befahrene B 85 sondern rechts durch die Feldgehölze auch auf die Kirchturmspitze von Tittling.
Die alten Zaunpfosten aus Granit werden wohl schon lange nicht mehr für den Zaun gebraucht. Manche Zaunreste sind schon in die Bäume eingewachsen. Zwischen die Scheinakazien mischen sich entlang dieser Felder auch Eichen und andere Bäume.
Viele der Feldgehölze sind Robinien, sogenannte Scheinakazien. Echte Akazien würden das Klima hier nicht überleben, denn sie sind auf tropisches und subtropisches Wetter spezialisiert. Übrigens sind Robinien Hülsenfrüchtler. So wie Erbsen. Im Gegensatz zu denen sind Robinien aber giftig. Zur Blütezeit im Frühling duften Robinien sehr intensiv.
Beim Ortsschild von Stützersdorf wenden wir uns nach links und schauen gleich mal links über die Wiese und die Wälder. Im Hintergrund erkennen wir den Aschenstein und den Brotjacklriegel.
Wir gehen an Pferdekoppeln, Wiesen und Feldern vorbei und genießen dabei den Lärm der nahen B 85. Der Straßenlärm verhindert, dass wir uns auf der Rastbank in die Sonne setzen.
Am Wegrand nicken uns gelb blühendes Johanniskraut, Wilder Thymian, Glockenblumen und Nelken mit ihren bunten Köpfchen zu. Und auch Schafgarbe und Beifuß sind mit von der Blüh-Partie.
Nun geht es ein längeres Stück im Wald auf dem befestigten Weg dahin, der von vielfältigem Bewuchs umgeben ist. Irgendwo unterwegs taucht am Wegrand ein altes Marterl auf.
Schließlich lenkt der kleine Wirtschaftsweg ins Tal bei Unteröd, wo vor uns geschwungene Wiesen liegen.
Im Tal bleiben auf der linken Seite und nehmen den blauen Goldsteigzubringer unter die Füße. Dabei spazieren wir etwas erhöht durch den Wald und gucken auf eine sehr feuchte Wiese mit vielen kleinen, leise plätschernden Rinnsalen hinab.
Biber haben kleine Wasserstraßen gebaut, die man vor allem im ausgehenden Winter oder Frühjahr gut sieht, wenn der Bewuchs noch niedrig ist.
Wir verlassen kurz den Wald und treten an den Waldrand. Vorne rechts hat man vor nicht allzu langer Zeit auf eine idyllische Wasserfläche geguckt, wo auch der Eisvogel gejagt hat. Diese gibt es seit kurzem nicht mehr, jetzt wächst dort Pflanzen-Monokultur.
Bei der Infosäule mit Biberinfos biegen wir rechts ab, gehen über den Damm auf die andere Talseite. Leider wurde das Wasser rechts vom Damm abgelassen und ein Durchbruch durch den Damm geschaffen, so dass der Stausee verschwunden ist.
Und mit ihm die schöne Wasserlandschaft mit stehenden Totholzbäumen und majestätisch schwimmenden Schwänen. Und auf den hübschen Eisvogel wird man jetzt auch vergeblich warten.
Als das noch ein richtig interessantes Bitop war, habe ich einen von drei Eisvögeln in meinem Leben gesehen. Einen anderen Eisvogel habe ich am Schwellweiher zwischen Brandten und Bodenmais rumflitzen sehen.
Das wird seinen Grund gehabt haben, dass die Gemeinde den Lebensraum verändert hat. Nun denn. Auf der anderen Dammseite gehen wir über eine kleine Brücke.
Rechts davon wurde schon vor längerer Zeit der Bachzulauf von einem Biber-Staudamm befreit. Der war wirklich mehrere Meter hoch und hat das Wasser dahinter gestaut. Was für eine beeindruckende Bau-Leistung des Bibers!
Anschließend spazieren wir längere Zeit am Seeufer entlang und umrunden damit den schön in die Landschaft eingebetteten, 200 Meter breiten See.
Noch im für Boote gesperrten Bereich erkennt man bei genauem Hinsehen eine Biberburg im See. Erneut lenkt der Seeufer-Weg über eine kleine Fußgänger-Brücke und an einem Teich mit Seerosen vorbei.
Schaut man über den See auf die gegenüberliegende Uferseite, schaut man auf den Höhenberg, auf dem wir vorhin hochgestakst sind.
Einige Zeit erdulden wir stoisch den Lärm der nahen Verbindungsstraße von Thurmansbang nach Tittling und wandeln weiter am Ufer entlang.
Jetzt geht es durch ein Freizeitparadies am See mit Liegebänken, Schaukeln und kleinem Sandstrand. Später lenkt uns der Goldsteigzubringer wieder in den Wald. Kurz danach taucht rechts ein Barfußpfad in einem kleinen Seitental auf.
Zum Abschluss nehmen wir dieses kleine, wunderschöne Tal unter der Wanderfüße und gehen anschließend durch abwechslungsreichen Wald bergauf.
Dabei streifen unsere Beine eine Unmenge von Heidelbeersträuchern. Auf der Ebene angekommen müssen wir nur mehr bis zum Waldrand gehen, um wieder an den See-Parkplatz am Dreiburgensee zu gelangen.
So hat mir der Rundweg auf den Höhenberg und um den Dreiburgensee gefallen
Diese Tour ist zusammen mit dem Rundweg um den Dreiburgensee nicht immer leise, weil an mehreren Stellen der Verkehrslärm nicht zu überhören ist. Und um den See sind deutlich mehr SpaziergängerInnen unterwegs als auf dem Höhenberg.
Als kurze Erweiterung zum See-Rundweg kann der Höhenberg trotzdem herhalten, wenn man nicht nur einen leichten Spaziergang um den Dreiburgensee machen will.
Denn auf dem Höhenberg findet man herrliche Mischwälder und man trifft selten auf andere Leute. Zudem wandert man meistens auf kleinen, naturnahen Waldwegen.
Leider wurde im hinteren Teil der See abgelassen. Diese ehemals malerische Landschaft lässt sich mir nur mehr auf alten Fotos anschauen. Wie bedauerlich. Der See selber liegt schön in der Landschaft und ist mit einem Seerundweg gut erschlossen.
Überblick über die Tourdaten
Die Wanderung ist 7,1 km lang und man braucht ungefähr 1 ½ Stunden. Der tiefste Punkt liegt mit 434 Metern am Dreiburgensee bei der gebogenen Brücke mit dem Seerosenreich, der höchste Punkt ist mit 571 Metern am Höhenberg nach der Rastbank bei dem alten Lehrpfad-Schild „Weymutkiefer“.
Die Wege sind in der ersten Hälfte sehr naturnahe, kleine Waldwege, in der zweiten Hälfte kleinere, befestigte Wirtschaftswege ohne Forststraßenautobahnen.
Wander-Start / Wander-Parkplatz für die Rundwanderung am Dreiburgensee bei Tittling
Der Dreiburgensee ist drei Kilometer von Tittling entfernt und befindet sich an der Straße von Tittling nach Thurmansbang. Der Start für die Wanderung ist beim See-Parkplatz am Ostufer in der Seestraße. Dort ist ein größerer Parkplatz.
Der Dreiburgensee liegt im Ortsteil Rothau vom Markt Tittling im Landkreis Passau und ist der Tourismusregion Passauer Land angeschlossen.
Adresse für die Anfahrt zum Wandern und Spazieren um den Dreiburgensee / Navi:
Seestraße, 94104 Tittling

Detaillierte Beschreibung der Wanderung auf den Höhenberg mit Spaziergang um den Dreiburgensee / Rothauer See
Information zum Streckenverlauf: Vom Seeparkplatz Ostufer am Dreiburgensee gehet es auf den Höhenberg. Von dort nach Stützersdorf und Unteröd und entlang des Dreiburgensees / Rothauer Sees zum Seeparkplatz Ostufer zurück.
Wanderweg vom Ostufer des See-Parkplatzes Dreiburgensee bis Stützersdorf
Am oberen Ende des See-Parkplatzes steht eine Wandertafel am Waldrand. Neben dieser und dem Gebäude des Waldkindergartens gehen wir mit der roten 14 und dem Nordic-Walking (NW) „Schwammerlweg“ in den Wald. Wir streifen den neuen Parkplatz im Wald und biegen wenige Meter später mit der roten 14 rechts ab. Es geht sanft bergauf. An der nächsten Weggabel geht es wieder rechts weiter. Ein paar Meter weiter geht es an eine Kreuzung, die auf den ersten Blick wie eine T-Kreuzung wirkt. Hier fehlt zum Zeitpunkt der Recherche die Wanderweg-Markierung. Wir biegen links ab. Vor der nächsten Rechtskurve ist rechts ein großer Felsen. Wenige Meter geht es eben weiter und an der nächsten Weggabel links abbiegen. Die Markierung ist in der Mitte des „Dreiecks“ und etwas missverständlich angebracht. Nun kommen wir an vielen Kiefern vorbei. Einmal ragt in einer Rechtskurve ein großer Felsen in den Weg, hier mit der Rechtskurve weiter dem Hauptweg folgen. Kurz danach war hoch oben am Baum ein uraltes Waldlehrpfadschild mit einer Kurzbeschreibung der Birke befestigt. Jetzt gibt es nur mehr einen Rest davon. Wir folgen stets der Markierung rote 14 – wenn sie denn zu sehen ist. Nach einem kurzen Stück stärkeren Anstiegs folgt nach einer Rechtskurve kurz ein ebener Weg und ein leichter Anstieg. An der nächsten T-Kreuzung links abbiegen. Es geht durch herrlichen Mischwald. Schließlich erreichen wir den fast höchsten Punkt der Wanderung und sehen links eine Rastbank ohne Aussicht. Mit einer Rechtskurve folgen wir der roten 14, die zunächst eben, dann leicht bergauf und bei der Lehrpfad-Tafel „Weymutskiefer“ (so ist die Weymouthskiefer tatsächlich geschrieben) sanft bergab lenkt. Es dauert nicht lange und über eine frühere Kahlschlagsfläche öffnet sich links der Blick auf die Waldlaterne von Saldenburg und den Rachelgipfel. Wir folgen weiter dem abwärts führenden Waldweg und streifen ein Jägerdenkmal. Schließlich geht es im Wald auf ebenem Weg dem Waldrand entgegen. Draußen sind Feldgehölze mit alten Pfosten aus Granit und Zaunresten. Zwischen den Feldgehölzen sehen wir die Kirchturmspitze von Tittling. Ein Stück weiter vorne ist die B 85. Der Weg geht in einen Hohlweg über und schließlich stehen wir an der T-Kreuzung mit dem Ortsschild von Stützersdorf, wo rechts die Häuser von Stützersdorf sind. Wir biegen mit der roten 14 links ab. Auf Höhe der Pferdekoppel sehen wir links in der Ferne die Berge Aschenstein und Brotjacklriegel. Wir gehen nun zwischen Wiesen und Feldern weiter.
Wanderweg von Stützersdorf bis Unteröd
Kurz danach zweigt auf der Ebene bei der Rastbank die rote 14 gleich wieder links Richtung „Dreiburgensee“ ab. Über Felder und Wiesen geht es leicht bergab und wieder in den Wald hinein. Nun folgen wir dem kleinen Wirtschaftsweg, unter dem eine Wasserleitung verläuft und zuerst ein längeres Stück bergab führt und später fast eben wird. Schließlich gelangen wir an den Waldrand. Vor uns liegen die Wiesen um Unteröd, wo vereinzelte Häuser stehen.
Wanderweg von Unteröd bis See-Parkplatz Dreiburgensee
Wir bleiben auf dieser Talseite und zweigen am Waldrand mit der roten 14, dem NW-Weg „Schwammerlweg“ und dem blauen Goldsteigzubringer links ab. Wir folgen diesem Weg in den Wald, rechts unten ist eine Nasswiese mit vielen kleinen Wasserkanälen. Später verlassen wir den Wald kurz, gehen dabei am Waldrand entlang und tauchen wieder in den Wald ein. Wenige Meter weiter steht rechts eine Infosäule zum Biber. Hier biegen wir rechts auf den Damm ab, der den hinteren, Teil vom vorderen Teil des Sees trennt. Nach dem Damm geht es über eine kleine Brücke und danach geradeaus weiter. Wir bleiben am See, verlassen den blauen Goldsteig-Zubringer nach Thurmansbang und folgen der roten 65 am Seeufer entlang. Es folgt ein Stück Uferweg, der parallel zur belebten Straße verläuft. Nach einem Linksschwenk streift unser Weg ein paar Schaukeln, einen „Sandstrand“ und Liegebänke und steigt schließlich leicht an. An der T-Kreuzung Könnten wir rechts in wenigen Minuten zum Parkplatz zurückgehen. Wir biegen aber mit dem blauen Goldsteigzubringer links Richtung „Unteröd / Saldenburger See“ ab. Nach einem kurzen Stück bergab lenkt der nun ebene Weg zwischen Bäumen weiter. Kurz danach taucht rechts ein Barfußpfad in einem kleinen Seitental auf. Wir gehen daran geradeaus vorbei, bis ein paar Meter weiter die gegenüberliegende Seite des Seitentales erreicht ist. Zur Orientierung: Auf der linken Seite des Weges hören einen Meter weiter die Bäume an und eine kleine Wiese schließt an.
Wir bleiben rechts des Weges und nehmen den Pfad, der früher mit „Toni-Tauer-Weg“ markiert war. Wir und folgen damit dem kleinen Seitental. Der Pfad lenkt fast eben Beziehungseise leicht bergauf an das hintere Ende und schwenkt mit einer Rechtskurve wieder auf die andere Seite des Seitentales. Er lenkt wieder ein Stück im Tal zurück. Dann steigt der Weg leicht an und macht eine Linkskurve, wo der Weg vom Seitental wegführt. Nun dem Weg im Wald leicht bergauf folgen. Kurze Zeit später den „Hauptweg“, der eine Rechtskurve macht, verlassen, dem linken der beiden Wege folgen. Dafür ohne Markierung (links versetzt) geradeaus gehen. Immer dem unmarkierten Weg geradeaus und nach oben folgen. Kurz danach laufen wir durch einen etwas tiefer eingeschnittenen Weg, der ausschaut, als ob er im Laufe der Jahrtausende ein Hohlweg werden könnte. Dann folgen wir an einer Abzweigung mit mehreren Wegen dem Weg nach rechts. Er lenkt schließlich leicht bergab an den Waldrand, von wo wir losgegangen sind.
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Wanderkarte
Die Tour ist bei outdooractive eingestellt. Hier geht´s zur Wanderkarte mit GPX-Track.