Die wildromantische Steinklamm zählt zu den beliebten Wanderzielen in Spiegelau und entsprechend viel ist hier los. Mit diesem Wissen wandern wir zuerst durch den Pronfelder Wald zum Stausee Großarmschlag und dann hinab in die beeindruckende Steinklamm. Danach nehmen wir die beschauliche Marienhöhe, wo deutlich weniger Leute unterwegs sind, unter die Füße. Wandern wir los!
In Spiegelau geht unsere Rundtour in der Steinklammstraße los. Nun könnten wir – was viele machen – auf kürzestem Weg den Einstieg in die Klamm nehmen, machen wir aber nicht.
Zuerst kehren wir der Steinklamm sogar den Rücken zu, schlendern auf der Zufahrtsstraße zurück, überqueren das Bahngleis, laufen dann auf einem kleinen Fußweg bergab und an einem alten, sehr schmalen und verfallenden Haus vorbei.
Für was das wohl genutzt worden ist? Und ein schönes Detail ist mir auch noch ins Auge gesprungen. Sieht wie die reich verzierte Klappe zu einem Kamin aus.
Beim Kreisverkehr müssen wir kurz der Straße folgen, denn wir müssen auf die andere Seite der Großen Ohe und das ist hier nur auf der Straßenbrücke möglich. Schon bald jedoch verlassen wir die viel befahrene Straße und zweigen auf den Kapellenweg ab.
Er bringt uns zu einem Rastplatz mit einer winzigen Kapelle und Blick zum Rachel. Dann lenkt der Kapellenweg zum Pronfelder Wald hinauf, der vor einigen Jahren abgeholzt worden ist.
Immerhin wachsen hier jetzt sehr viele Birken und rahmen den Pfad ein. Auch von diesem Weglein sieht man an einigen Stellen in der Ferne noch den Rachel zwischen den Bäumen.
Der Pfad umrundet den Berg und trifft auf einen Waldwirtschaftsweg, von dem wir über das tief eingeschnittene Tal der Großen Ohe auf die andere Seite von Spiegelau schauen. Dort steht ein auffälliges, altes Haus.
Schließlich lenkt die „Steinforelle“ gemächlich durch Wald mit vielen Fichten und einigen größeren Felsen.
Nach einem Rechtsschwenk überqueren wir das Bahngleis der Zuglinie Bodenmais – Zwiesel – Spiegelau – Grafenau, die im Stundentakt fährt.
Der Wanderweg schlängelt sich in Kurven den Hang hinab, lenkt im Wechsel durch älteren und jüngeren Wald, wo sich hin und wieder eine Glockenblume verirrt hat und stößt schließlich auf einen Kanal. Als wir an diesem zum Stausee entlanggehen, entdecken wir noch mehr Blümchen und drehen uns auch mal um, um zu gucken.
Den Stausee von Großarmschlag habe ich mal im klirrend kalten Winter besucht und war mächtig beeindruckt. Er war total vereist und das Eis knackte laut, wie in Film-Dokus von der Antarktis, wo das dicke Eis knackt und hallt.
Zurück ins Jetzt. Ich mache am See eine Pause und was sehe ich da? Eine Schlange! Vermutlich eine Ringelnatter. Schön, das ich sie hier im Wasser sehen darf und nicht nur in unserem Garten zu Hause.
Wir umrunden den See und folgen am anderen Ende einem Wiesenpfad, bevor uns ein kurviger Weg am Waldrand entlang wieder in den Wald bringt.
Kurz danach kommt ein längerer Hatscherer auf einem Forstweg. Wir nähern uns der Großen Ohe immer mehr, streifen eine Rastbank, sehen das Wasser schon an manchen Stellen und hören es laut rauschen.
Doch immer noch gibt es keine Abzweigung, um dorthin zu gelangen. Wir fragen uns: „Sind wir hier noch richtig?“, denn wir gehen wieder bergauf!
Doch irgendwann zweigt die Wanderweg-Markierung Steinforelle links ab, und lenkt zum unteren Ende der Klamm, wo eine Rastbank am Wasser steht. Wir „besetzen“ die Bank, gucken und lauschen. Das Wasser rauscht heute mächtig laut.
Wir wechseln über die kleine Fußgängerbrücke die Bachseite und der Heilige Nepomuk beschützt uns, so dass wir die andere Seite wohlbehalten erreichen.
Danach wurde wegen Waldarbeiten der Weg etwas verbreitert. Aber nur ein kurzes Stück. Waren wir bisher auf einfachen Wegen unterwegs, kommt jetzt der anspruchsvollere Teil des Wanderweges auf einem Steine- und Wurzelpfad.
Rechts vom Pfad ist das herrlich sprudelnde Wasser und links stehen ab und zu Rastbänke mit Blick auf das Wasser. An manchen Stellen führen Trampelpfade zum Wasser, was nicht ungefährlich ist, weil durch den Kraftwerksbetrieb das Wasser plötzlich abgelassen werden kann und dann ein Schwall herunterstürzt.
Wir sehen Strudellöcher. Eins soll sogar zwei Meter tief sein, was man nicht sieht, weil es voll Wasser ist. Die Schlucht wird immer enger und die Felsen im Wasser immer größer. Auf der Steilwand gegenüber ist eine Marienfigur hinter Gittern eingesperrt.
Dann kommt ein kniffliger Abschnitt, der mit Seilen und einer Edelstahltreppe gesichert ist. Puh! Und immer weiter lotst der urige Pfad durch die schöne Schlucht mit dem tosenden Wasser und den vielen Felsen.
Am oberen Ende der schönen Klamm lenkt die Markierung schließlich den Berg hinauf, wo wir auf einen breiteren Weg stoßen und die Steinforelle als Rundweg-Markierung verlassen.
Jetzt könnten wir auf kurzem Weg direkt zum Parkplatz zurück gehen. Wir machen jedoch noch einen Umweg über die reizvolle Marienhöhe.
Dafür folgen wir dem bequemen Pfad nach links, der langsam zuwächst und an großen Felsen vorbei führt. Links fällt das Gelände zum Teil senkrecht ab und zwischen den Bäumen sieht man über die tiefe Klamm auf die andere Seite der Schlucht.
Der Weg ist breit genug, so dass sogar RadfahrerInnen hier fahren können. Den Weg in den Fels zu schlagen und an der abfallenden Seite zu befestigen, muss früher mit den damaligen Mitteln eine Heidenarbeit gewesen sein!
In der scharfen Kurve können wir noch einmal rasten und dem von unten kommenden Wasserrauschen lauschen, bevor wir an der Marienfigur vorbei gehen und die Klamm endgültig verlassen.
Wir schlendern ein kurzes Stück durch den kleinen Ort Reuteck, in dem sich die Marienhöhe befindet. Dreht man sich hier um, hat man eine schöne Aussicht.
Nach den paar Häusern von Reuteck wandeln wir schon wieder im Wald. Der Weg umrundet die Marienhöhe und lenkt auf angenehmen Wegen durch schattigen Mischwald.
Wir kommen an einer Mariendarstellung mit Rastbänken vorbei und kurz darauf senkt sich der Wanderweg zum Parkplatz vom Naturbad Spiegelau hinab.
Die letzten Meter folgen wir der kleinen, abfallenden Straße zurück zum Parkplatz in der Steinklammstraße. Dabei schauen wir auf die gegenüberliegende Seite der Klamm auf den Berg mit dem Pronfelder Wald, durch den wir am Anfang gestiefelt sind.
Links von der kleinen Straße ragen große Felsen fast direkt in die Straße. Und dann sind wir wieder in der Steinklammstraße.
So hat mir die Steinklamm – Wanderung gefallen
Das ist eine Rundwanderung, die man so machen kann. Sie ist jetzt keine Lieblingswanderung von mir. Denn die Steinklamm zählt zu den beliebten Wanderzielen in Spiegelau und deshalb ist mir einfach zu viel los. Außerdem hat sie mir an manchen Stellen zu viel Verkehrslärm.
Aber sie hat auch ihre schönen Seiten. Da sind der Stausee Großarmschlag und die ruhige Marienhöhe. Natürlich ist der absolute Höhepunkt der Weg durch die Steinklamm mit urigem Steine- und Wurzelpfad, mit munter sprudelndem Wasser, mit Strudellöchern, mächtigen Felsen und hoch aufragenden Steilwänden. Die Klamm ist auf alle Fälle einen Besuch wert.
Ich gehe diese Runde bevorzugt in der von mir beschriebenen Richtung ganz im Sinne von „Das Schönste zum Schluss“, so dass es erst gegen Ende der Tour in die Steinklamm geht und im letzten Abschnitt über die ruhige Marienhöhe noch etwas Entspannung angesagt ist.
PS: Von der Steinklamm darf man sich keine überhängenden Felsen erwarten, wie man sie von einer Klamm im Hochbebirge kennt. Da wäre man enttäuscht. Schön ist die Steinklamm trotzdem.
Diese Sehenswürdigkeiten gibt es entlang der Steinklamm Wanderung in Spiegelau
Besondere Höhepunkte bei der Runde sind der Stausee von Großarmschlag und die Steinklamm in Spiegelau.
Überblick über die Tourdaten der Rundwanderung in die Steinklamm
Die Tour zur Steinklamm ist 9,3 Kilometer lang und die Gehzeit beträgt 3 Stunden. Der höchste Punkt der Runde ist mit 761 Metern im Wald nach Reuteck und der tiefste Punkt mit 606 Metern am unteren Ende der Klamm bei der Fußgängerbrücke über die Große Ohe.
Die Wanderung verläuft im Ortsbereich von Spiegelau auf Asphalt und sonst meistens auf Pfaden, naturnahen Wegen und Forstwegen.
Wander-Parkplatz / Start / Anfahrt zum Wandern in der Steinklamm
Spiegelau ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde im Landkreis Freyung-Grafenau und gehört zur Tourismusregion Nationalpark Bayerischer Wald.
Navi – Adresse für die Anfahrt zum Steinklamm – Rundweg: Steinklammstr. 14, 94518 Spiegelau
Öffentliche Verkehrsmittel: Spiegelau ist mit dem Zug (Waldbahn) erreichbar. Außerdem gibt es IGEL-Bus-Haltestellen (Wanderbusse).
Detaillierte Wegbeschreibung zum Wandern in der Steinklamm
Informationen zum Streckenverlauf: Vom Wanderparkplatz Steinklamm in Spiegelau geht es durch den Pronfelder Wald entlang des Kanals zum Stausee von Großarmschlag. Von dort über die Steinklamm und die Marienhöhe zum Naturbad und zurück zum Ausgangspunkt in der Steinklammstraße. Die Markierungen sind die Rundwege „Steinforelle“ und „Marienkäfer“.
Wander-Etappe vom Wanderparkplatz Steinklamm in der Steinklammstraße bis Stausee Großarmschlag
Vom Wanderparkplatz gehen wir auf der Zufahrt zurück, also mit der Steinforelle und anderen Markierungen auf der Steinklammstraße bergauf. Wir überqueren das Bahngleis und biegen dann geradeaus mit der Steinforelle Richtung „Stausee Großarmschlag“ in den Ludwig-Stangl-Weg ein. Er steigt kurz an, streift einen Rastplatz und schwenkt dann rechts in einen abwärts führenden Fußweg, der zum Kreisverkehr lenkt. Dort auf der Straße rechts die Große Ohe überqueren und der scharfen Linkskurve folgen. An deren Ende zweigt die Steinforelle auf eine bergauf führende Treppe ab und mündet in die Straße „Kapellenweg“. Der Weg führt nach einer Rastbank und einer kleinen Kapelle auf die Zufahrtsstraße von den Häusern und führt rechts weiter an den Häusern entlang. Nach wenigen Metern gabelt sich der Weg am Ende der Häuser. Hier biegt der Wanderweg Steinforelle rechts ab, lenkt teilweise eben am Hang entlang. Die Markierung versteckt sich zwischen den Bäumen. Noch sieht man auf der rechten Seite zum Rachelgipfel. Der Pfad umrundet in leichtem Auf und Ab den Berg und stößt etwas abwärts führend zu einer T-Kreuzung mit Blick auf das Gleis und den Kanal unterhalb des Weges und auf ein historisches Haus am Hang gegenüber. Wir zweigen links auf den etwas breiteren Wirtschaftsweg ab, wandern zuerst durch jungen Wald mit vielen Birken, dann durch älteren Bestand. Schließlich fällt der Weg ein längeres Stück deutlich ab und macht einen Rechtsschwenk. Zusammen mit der Radweg- und Nordic-Walking-Wegmarkierung lenkt er über das Bahngleis. Anschließend geht es auf einem Weglein durch den Wald sanft bergab, bis der Wanderweg in den Kanalweg mündet, der uns zum Stausee Großarmschlag lotst.
Wander-Etappe vom Stausee Großarmschlag bis Steinklamm
Noch im Wald ist kurz vor dem Stausee eine Brücke. Hier kann man sich entscheiden, ob man links oder rechts um den See geht. Wir folgen der Steinforelle links über die Brücke und dann gleich rechts durch den Wald. Nun wandern wir zwischen Kuhweiden auf der linken und Stausee auf der rechten Seite am Ufer des Stausees entlang. Am Ende des Sees gehen wir rechts über eine Brücke und dann gleich links. Wir laufen jetzt auf einem kurzen Wiesenweg am Kanal (rechts vom Kanal – rote 6) bis zum Waldrand. Dort zweigen wir (noch vor der Brücke) ohne Markierung rechts ab, gehen die paar Meter am Waldrand zum Parkplatz vom Stausee Großarmschlag, durchqueren diesen Parkplatz und biegen auf dem Forstweg rechts ab. Dieser führt leicht abfallend am Waldrand entlang. Er steigt dann kurz wieder an, lotst in den Wald und zweigt an der nächsten Kreuzung Richtung „Steinklamm Spiegelau“ links ab. Nun folgt ein längeres Stück auf einem breiten Forstweg den Hang hinab. Schon weit unten hören wir das Rauschen der Ohe deutlich, sehen sie sogar manchmal schon. Es geht an einer Rastbank vorbei und immer noch auf dem Forstweg weiter. Wir steigen noch einmal etwas bergauf, der Weg wird schmäler und lange später zweigt ein Pfad Richtung Steinklamm links ab. In wenigen Metern sind wir am Wasser mit Rastbank und Fußgängerbrücke.
Wander-Etappe von der Steinklamm bis Reuteck / Marienhöhe
Die Markierung lenkt über auf der Brücke mit der Heiligenfigur des Nepomuk auf die andere Bachseite. Danach geht es rechts weiter. Durch Holzfällarbeiten wurde der Weg etwas verbreitert, wird aber bald wieder schmäler und schließlich zum Steine- und Wurzelpfad, der sich durch die Klamm schlängelt. Eine Stelle ist anspruchsvoller und mit Seilen gesichert. Später verlassen wir die Klamm nach links. Nach einen kurzen Anstieg stoßen wir auf eine T-Kreuzung mit breiterem Weg. Hier verlassen wir die Steinforelle. Wir zweigen mit verschiedenen Markierungen links Richtung Spiegelau über Marienhöhe / Naturbad Reuteck ab. Der Weg lenkt an großen Felsen vorbei, wobei das Gelände links steil abfällt. Junger Wald beeinträchtigt die Sicht nach unten, doch das Wasser hört man rauschen. Der Weg macht eine Rechtskurve und lenkt dabei an einem Marienmarterl und einem Rastplatz vorbei aus dem Wald. Nun gehen wir an einer Hecke entlang. Wir sind in Reuteck.
Wander-Etappe von Reuteck / Marienhöhe bis Parkplatz Steinklammstraße Spiegelau
Hier gehen wir weiter geradeaus, folgen dem Marienkäfer Richtung Parkplatz Spiegelau Freibad. Es geht leicht ansteigend an der Hecke entlang. Dreht man sich an der Bushaltestelle mit den Wanderwegweisern und dem Schild „Marienhöhe“ um, hat man einen guten Ausblick. Kurz danach zweigt beim obersten Haus der Wanderweg rechts ab und lotst wieder in den Wald. Geht es zunächst noch ansteigend durch Mischwald, können wir dann bequem fast eben dahin schlendern. An der nächsten Weggabel nehmen wir den rechten Weg mit der Markierung „Marienkäfer“ Richtung Spiegelau / Parkplatz Freibad. Der Weg verjüngt sich, mündet in einen alten Waldweg und lotst durch Mischwald. Nach einem kurzen Anstieg an einer T-Kreuzung rechts abzweigen (Markierung fehlt und links ist ein Trampelpfad). Wir streifen einen Rastplatz mit Kapellchen und schließlich lenkt der Weg aus dem Wald. An der T-Kreuzung vor dem Freibad biegen wir rechts auf die Straße ab (rechts ist der Parkplatz vom Freibad). An der nächsten Abzweigung nach dem Freibadparkplatz gleich nochmal rechts in den Kränkweg einbiegen. Es geht bergab. Dabei sehen wir auf der gegenüberliegenden Hangseite den Wald, in dem wir am Anfang unterwegs waren. Links von der kleinen Straße sind große Felsen. Wir treffen auf eine T-Kreuzung. Hier entweder links oder rechts zum Parkplatz gehen, je nachdem, ob man weiter unten oder weiter oben geparkt hat.
Wanderungen in der Nähe von Spiegelau
In der näheren Umgebung gibt es noch mehr schöne Touren. Hier sind einige Vorschläge:
- Überraschend aussichtsreiche Rundtour um Neuschönau
- Lieblingsrunde rund um Waldhäuser
- Rundweg Kreuzotter durch das Filz
Wanderkarte Bayerischer Wald
Die Wanderkarte mit GPX-Track ist bei outdooractive eingestellt. Hier geht´s zu den Tourdaten.