Die Sauchlochschlucht in Deggendorf ist ein Naturdenkmal. Als ich vor vielen Jahren noch in Deggendorf gewohnt habe, bin ich eben mal kurz zum Füße vertreten in die Saulochschlucht und sie hin und zurück gegangen.
Damals hatte sie mir gut gefallen. Deshalb wollte ich sie wieder mal besuchen, wobei jetzt meine Anfahrt länger ist und ich mir das richtig fest vornehmen musste. Deshalb habe ich eine Rundwanderung draus gemacht. Was dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr hier. Wandern wir los!
Ich starte in Greising beim Friedhof, weil es da gute Parkmöglichkeiten gibt. An der Kirche geht es bergab durch das kleine Dorf, das zur Stadt Deggendorf gehört.
An einer Holz-Stellage haben Wespen ihr Nest gebaut. Wo die überall bauen! Einmal habe ich ein Wespennest sogar an einer Verkehrstafel gesehen!
Schnell tauche ich in den schattigen Mischwald ein und wundere mich über den Belag unter meinen Füßen. Waren da schon immer Asphaltreste? Daran kann ich mich nicht erinnern.
Ein paar große Buchen säumen den Weg. Es geht weiter bergab und tief versteckt im Wald stehen noch ein paar Häuser im Wald. Das erklärt vermutlich den Asphalt, war vielleicht früher eine geteerte Straße zu den Häusern und die Straße löst sich langsam auf.
Am Wegrand wächst eine üppige Krautschicht mit gelb blühendem Fuchs` Greiskraut, Farnen und anderen grünen Sachen.
Der folgende Wegabschnitt wurde für die Bewirtschaftung verschlimmbessert, zwar nicht verbreitert, aber der grobe Belag, der sich stellenweise schon wieder ausgewaschen hat, gefällt mir nicht.
Mir kommen viele Radlfahrer*innen entgegen und niemand der / die wandert. Dazwischen ist der Weg wieder besser zu begehen.
Schließlich öffnet sich am Waldrand der Blick hinaus auf die Donauebene.
Kurz geht es nach Tattenberg hinein und an einem kleinen alten Bauernhaus vorbei (vielleicht Austragshaus?). Wenige Schritte noch, dann bin ich wieder draußen aus dem Dorf und wandere an Wiesen und Feldgehölzen entlang.
Bei mehreren Totenbrettern tut sich noch einmal ein Ausblick auf die Donauebene auf und dann schluckt mich endgültig der Wald. Am Wegrand wachsen heckentauglicher Weißdorn, Schwarzer Holunder und Brennnesseln.
Immer wieder steht ein großer, alter Baum am Wegrand und im nächsten Abschnitt wächst der Wanderweg langsam zu. Ich erinnere mich an eine Abkürzung – weiß aber nicht mehr genau, wo die war. Nun denn.
Dann wandere ich eben auf dem Böhmweg ohne Abkürzung weiter, was in der Linkskurve eine sehr unbequeme, weil steinige Angelegenheit ist. Schließlich erreiche ich Zwieselerbruck, dessen Häuser sich am Saulochbach entlang schlängeln.
Im schmalen Tal geht es durch das Dorf und dann wieder in den Wald. Oh Schreck! Der früher schöne Waldweg wurde frisch geschottert – so grober Schotter, der schwer zu begehen ist. Hoffentlich geht das nicht die ganze Saulochschlucht lang so weiter!
Die Saulochschlucht ist ein Naturdenkmal und zählt zu den wertvollen Geotopen. Der Saulochbach hat sich 200 Meter tief in den Gneis eingegraben, was sicher ein paar Jährchen gedauert hat.
Der nächste Wegabschnitt lockt mit Steilhängen und einem Blockmeeer und natürlich dem leise plätscherndem Saulochbach, dem wir die nächsten 2,5 Kilometer folgen werden.
Es geht in das Kerbtal, wo gleich hinter der nächsten Rechtskurve der Kletterfelsen immer noch wie früher da steht. Manche Dinge ändern sich dann doch nicht.
Auch die Krautschicht ist noch üppig. Der Bewuchs ist so dicht, dass ich das Wasser des Saulochbachs manchmal nur höre und nicht sehe, obwohl ich neben dem Bach gehe.
Unter anderem wachsen violett blühende Waldwitwenblumen und Gewöhnlicher Wasserdost, beides Pflanzen, die gerne von Insekten und Schmetterlingen besucht werden. Der „Russische Bär“ bevorzugt sogar Wasserdost.
Eine Frage kann ich nicht klären. Ist der Wasserdost früher auch schon in der Saulochschlucht gewachsen? Hier versagt meine Erinnerung und ich schlendere weiter leicht bergauf.
Rechts taucht der „Blockstrom“ auf. Auch der ist noch da. Hat niemand weggebaggert. Leuchtflechten leuchten mit den roten Beeren der Ebereschen um die Wette.
Die Saulochchlucht ist in diesem Abschnitt noch von steilen Hängen flankiert. Gerade als ich den Waldmeister vermisse, sehe ich ihn doch noch zwischen Seegras und Goldnesseln hervorgucken.
Das alte Elektrizitäts-Werk steht ebenfalls noch. Dahinter wurde die Staumauer abgerissen und der Bach renaturiert. Das war schon so, als ich vor Jahren das letzte Mal hier war.
Ich weiß noch, wie das damals mit der Staumauer und wie unnatürlich die Renaturierung ausgeschaut hat. Ein Biber hätte das schöner (und billiger) gemacht.
Dann zweigt der Wanderweg zur Waldvereinshütte „Nest“ ab. Ich will aber noch zum Stauweiher bei Kreut, gehe deshalb geradeaus weiter. Der Wegbelag ist nun wieder angenehmer.
Nun wird der Weg ebener und das Ufer des Baches ist nicht mehr so zugewachsen, so dass ich das Wasser des Saulochbachs nicht nur höre, sondern auch sehe. Außerdem wird der Talboden etwas breiter.
Schließlich laufe ich noch ein paar Schritte auf der querenden Forststraße hinauf und bin am Stauweiher bei Kreut. Hier wachsen immer noch viele bunte Blumen auf der Staumauer und flattern Schmetterlinge vor meiner Nase herum.
Dann gehe ich in die Saulochschlucht zurück und biege Richtung „Nest“ ab. Der Wanderweg steigt an und verjüngt sich schnell zu einem Pfad. Schön.
Dann ist der Weg schon fast zugewachsen. Eine handgemachte Tafel zeigt, dass der Trampelpfad links in eine Sackgasse führt. Also rechts weiter.
Kurz darauf treffe ich auf die Wendeplatte einer Forststraße. Hier fehlen die Markierungen und ich nehme erst mal den rechten Weg, weil mir der besser gefällt. Schnell erkenne ich an den Spuren, dass mich das nicht weiterbringt.
Deshalb gehe ich zurück und folge der Forststraße bergauf. Schließlich biege ich zur Waldvereinshütte „Nest“ ab, die auf einem lauschigen Platz mitten auf einer Lichtung steht.
Nun lotst die Markierung ein kurzes Stück auf einem angenehmen Weg durch Wald mit Heidelbeersträuchern. Ein Trampelpfad rechts juckt mich in den Zehen.
Ich nehme ihn aber nicht, sondern folge der Wanderweg-Markierung zur Straße hoch. An dieser wende ich mich nach rechts und laufe aussichtsreich nach Greising zurück.
Nach dem Skilift steht hinter einem Haus eine Tafel, die die Namen der Berge in den Alpen zeigt – wenn man die Alpen denn sieht. Inversionswetterlage ist dafür gut geeignet. Haben wir heute aber nicht.
Noch ein Bild mit Blick über die Kanzel, einem Naturdenkmal, gemacht und dann bin ich auch schon wieder an der Kirche in Greising.
So hat mir die Rundwanderung in die Saulochschlucht gefallen
Die Wege waren in meiner Erinnerung früher schöner. Sowohl die Wege von Greising hinab zur Saulochschlucht als auch der Weg in der Saulochschlucht selber. Dieser Weg in der Saulochschlucht war früher naturbelassener, wurde zwischenzeitlich aber zur Bewirtschaftung „verbessert“.
Im oberen Teil der Saulochschlucht wurden viele Bäume abgeholzt (Borkenkäfer?). Nachwachsender Jungwald macht natürlich einen völlig anderen Eindruck, als hoher, dichter Wald. Das gibt ein anderes Gefühl.
An den Wegabschnitt von der Abzweigung der Saulochschlucht zur Waldvereinshütte „Nest“ konnte ich mich kaum mehr erinnern. Der Wanderweg war am Anfang schön.
Die Forststraße bis zur Waldvereinshütte gab es in dieser Form früher auch noch nicht. Ihre Ränder sind schön eingewachsen. Zum Schluss der Rundwanderung kommt der 600 Meter lange „Hatscherer“ auf der Landstraße. Dafür hat man einen Aus- und Weitblick.
Ich weiß zu dieser Landstraße eine Alternative, hatte aber keine Lust mehr, zu schauen, ob die noch begehbar ist. Ich wollte heim – Kaffee trinken und Kuchen essen.
Diese Runde werde ich die nächste Zeit nicht mehr gehen. So viel steht fest. Ich warte darauf, dass den Schotter jemand festtritt und lasse mal Gras oder anderes Grünzeug über die Wege wachsen.
Damit wir uns richtig verstehen: Die Wege sind keine Forstautobahnen, sondern immer noch kleine Waldwirtschaftswege. Wenn sie abschnittsweise nur nicht mit diesem groben Material aufgefüllt wären.
Wer die Runde noch nicht kennt, dem / der gefällt sie wahrscheinlich. Denn der Wald und überhaupt die ganze Runde ist sehr abwechslungsreich und die Wegränder sind schön eingewachsen.
Bei meiner früheren Beschreibung der Saulochschlucht hier spürt man noch deutlich mehr Begeisterung.
Überblick über die Tourdaten zur Wanderung in die Sauchlochschlucht in Deggendorf mit Stauweiher
Die Rundwanderung ist 8,7 km lang. Der tiefste Punkt liegt bei 457 m, der höchste bei 798 m. Die Gehzeit beträgt rund 3 Stunden. Die Wegführung erfolgt überwiegend auf schön eingewachsenen, zum Teil mit grobem Schotter oder anderem groben Material aufgefüllten Waldwegen.
Start / Ausgangspunkt
Der Start der Wanderung ist in Greising. Greising befindet sich in der Nähe der Rusel und gehört zur Stadt Deggendorf. Greising befindet sich von Deggendorf Richtung Rusel fahrend auf der linken Seite. In Greising kann man hinter der Kirche parken.
Navi: Greising, 94469 Deggendorf
Detaillierte Wegbeschreibung
Information zum Streckenverlauf: Greising – Tattenberg – Zwieselerbruck – Saulochschlucht – Stauweiher bei Kreut – Nest – Saulochschlucht – Greising
Wanderabschnitt von Greising bis Tattenberg
In Greising gehen wir bei der Kirche links bergab Richtung Tattenberg. Die Markierung ist der „Böhmweg“, ein schwarzes, rundes Karrenrad auf weißem Grund. Wenige Meter danach beim Berggasthof der Straße links folgen. Sie lenkt am Spielplatz vorbei in den Wald hinein und geradeaus bergab. Kurz danach macht sie eine scharfe Rechtskurve, lotst an den letzten Häusern von Greising vorbei. Es geht eine Weile mal mehr, mal weniger bergab und schließlich öffnet sich der Wald mit einem Blick über Tattenberg auf die Donauebene. Wir stoßen auf die Straße nach Tattenberg und folgen dieser rechts ins Dorf hinein.
Wanderwegabschnitt von Tattenberg bis zur Saulochschlucht in Deggendorf
In der nächsten Rechtskurve zweigen die Markierung Böhmweg (und vorübergehend auch die rote 2) links ab. An einem kleinen alten Bauernhaus vorbei geht es bergab. Auf dieser Strecke gibt es schöne Ausblicke. Zunächst entlang von Wiesen und Feldgehölzen, streifen wir aufgereihte Totenbretter und tauchen dann in den Wald ein. Im weiteren Verlauf wächst der Wanderweg langsam zu. Nach einer sehr steinigen Linkskurve erreichen wir die Häuser von Zwieselerbruck. Hier stoßen wir auf die winzige Straße zu den Häusern, biegen auf dieser rechts ab. Links fließt der Saulochbach. Wenige Meter weiter tauchen wir nach der Wendeplatte geradeaus mit dem Hinweis Richtung „Nest“ und „Greising“ in den Wald in die Saulochschlucht ein.
Wanderwegabschnitt von der Saulochschlucht bis zum Stauweiher bei Kreut
Der Weg führt um eine deutliche Rechtskurve, hinter der sich ein Kletterfelsen befindet. Nun lange dem Weg am Saulochbach entlang folgen. Der steigt an, streift das „Blockmeer“, das sich rechts befindet. Später kommen wir an einem alten E-Werk vorbei. Kurz nach diesem biegt der Wanderweg zum „Nest“ ab. Wir bleiben aber noch auf dem Weg neben dem Saulochbach. Der wird langsam ebener und nun ist auch das Wasser öfter zu sehen, weil der Bewuchs weniger wird. An der querenden Forststraße (links ist eine Brücke) biegen wir auf diese rechts ab. Noch ein paar Meter ansteigen und wir sind am Stauweiher bei Kreut / Rohrmünzmühle.
Wanderwegabschnitt vom Stauweiher über die Saulochschlucht und das „Nest“ bis nach Greising
Dann drehen wir um, gehen den gleichen Weg bis zur Abzweigung zum „Nest“ zurück und folgen dem Hinweis zum „Nest“, der Waldvereinshütte. Der ansteigende Weg verjüngt sich zum Pfad und trifft dann auf eine Forststraße. Dieser aufwärts die nächsten 600 Meter folgen. An Anfang der Lichtung zweigt die rote 6 nach Greising ab. Mitten auf der Lichtung steht die Waldvereinshütte „Nest“. Am Waldrand entlang der Markierung folgen und oberhalb der Hütte geht es im Wald weiter. Auf angenehm weichem und von Heidelbeersträuchern gesäumtem Waldweg weiter bergauf bis zur Straße gehen. Dieser rechts zurück nach Greising folgen.
Wanderungen in der Nähe
- Zum Vergleich gibt es hier die Sauchlochschlucht-hin-und-zurück-Variante: Die Saulochschlucht in Deggendorf
- Kreuzfelsen und Berghütte Loderhart
- Der Schmetterling von Schaufling
Wanderkarte für die Saulochschlucht-Tour
Die Wanderkarte und GPX-Daten findet ihr bei outdooractive. Hier geht´s lang: