Die Wälder zwischen Rohrmünz, dem Dreitannenriegel und der Loderhart waren früher meine Hausstrecken. Das war lange bevor es den Wanderparkplatz in Rohrmünz gab. Das Auto damals neben dem Feldweg abgestellt und los ging´s. Hier kannte ich jeden Stein, Baum und Weg. Was habe ich da schon Pilze gesammelt! Jetzt wollte ich mir mal anschauen, ob sich Wald und Weg verändert haben und bin über den Kreuzfelsen zur Loderhart und zum Aussichtspunkt Steinplatte gestiefelt. Wandern wir los!
Beim Start in Rohrmünz schaue ich mich um. Manches ändert sich nie. Der Dreitannenriegel ist immer noch da und versteckt sich heute nicht mal hinter Wolken.
Dann werfe ich am Rastplatz noch einen Blick auf die Wanderkarte. Das brauche ich eigentlich nicht, kenne ich mich hier doch supergut aus. Trotzdem: Wenn eine Wanderkarte aufgestellt ist, will ich gucken. Die Tafel soll ja nicht umsonst rumstehen.
Wir gehen los und schon bleibe ich stehen, um im Graben aufs Wasser zu schauen, das über kleine Steine rumpelt. Blühender Hasel läutet am Gewässerrand den Vorfrühling ein.
Die gelben Hasel-Kätzchen sind die männlichen "Blüten", von denen ein einziges Kätzchen zwei Millionen Pollen liefert. Die weiblichen Blütenstände sind sehr unscheinbar. Man muss schon nah rangehen, um sie überhaupt zu entdecken. Es lohnt sich, sich auf die Suche zu begeben. Ihre roten, von der Knospe umhüllten Narben sind wunderhübsch!
Die Markierung lenkt beim letzten Haus auf den ersten von mehreren steinigen Wegen und führt zu einer Lichtung .
Neben der Lichtung stellt sich uns ein leuchtend gelbes Frühlingsblümchen in den Weg: Huflattich. Im Anschluss an diese Lichtung ging früher der Wanderweg zur Loderhart links auf einem kleinen Weg am Hang weiter. Den Weg gibt es immer noch.
Aber der Wanderweg wurde verlegt. Wir wollen mal nicht so sein und nehmen den Wanderweg zwischen altem Weg auf der einen Seite und plätscherndem Wasser auf der anderen.
Zwar ist dieser Weg breiter und steiniger, aber hier sind wir näher am Wasser. Heute wird der Weg selber zum Bach und es schmatzt und gluckert unter den Wanderschuhen. Vielleicht hätten wir doch den alten Wanderweg nehmen sollen?
Wir bewegen uns im Quellfassungsbereich und ein Schild sagt: „Betreten verboten“. Ich bin ratlos. Sollen wir fliegen?
Wo der alte und der neue Wanderweg zusammentreffen, liegt ein auffälliger, halbrunder Felsen. Hinter diesem ist eine Weggabel, an der es links auf einem weiteren sehr steinigen Weg bergauf weitergeht.
Kurz danach stoßen wir auf eine Forststraße, der wir nur ein paar Meter folgen, bevor wir wieder auf einen schnuckeligen und ebenfalls steinigen Pfad abbiegen.
Der Boden ist mit raschelndem Laub, Moos und Heidelbeersträuchern bedeckt. Mal geht es bequemer, dann wieder steiniger dahin. Dazwischen entdecken wir einen Ameisenhaufen und Totholz.
Schließlich laufen wir über eine Fläche, auf der der Wald arg aufgelichtet wurde. Aber nach einer Linkskurve sehen wir das nicht mehr.
Dafür ist die Fläche jetzt so sonnig, dass sich auch hier Ameisen angesiedelt haben. Übrigens soll ein Ameisenhaufen auf der Sonnenseite höher als auf der Schattenseite sein. Will mal jemand nachmessen, ob das wahr ist?
Noch einmal nehmen wir einen steinigen Pfad unter die Füße und dann geht es in einen tiefen Hohlweg, der an den Seiten vermoost und sonst auch schön eingewachsen ist.
Schließlich erreichen wir den Sattel zwischen Dreitannenriegel und Geißriegel, wo auch ein Rastplatz ist. Wir fragen uns: Sollen wir? Oder sollen wir nicht? Was soll´s? Wir machen noch den kurzen Abstecher zum Hubertusbrunnen hinab.
Wieder zurück geht es auf den Zieleinlauf zur Loderhart zu. Früher war an der Abzweigung am Waldrand eine winzige Rastbank. Sie ist nicht mehr da. Nur mehr Überreste. Jetzt gibt es dafür den größeren Rastplatz.
Über den Abschnitt, der jetzt folgt, wundere ich mich immer wieder – damals, wie heute. Dass jetzt noch einmal ein steiles Stück Wanderweg kommt, wo ich auf dem Sattel immer den Eindruck habe, dass wir schon am höchsten Punkt sind.
Aber auch das ist bald geschafft und dann geht es bequem auf der Ebene weiter, die schon auf über 1000 Metern Höhe liegt. Wir schlendern durch Fichtenwald, entdecken stehendes Totholz und irgendwann lenkt der Weg wieder bergab.
Unterwegs machen wir noch einen Abstecher zum lohnenswerten Aussichtspunkt „Kreuzfelsen“ am Steinberg. Von 999 Metern Höhe gucken wir hinunter auf die Ebene mit Plattling und der Donau.
Und weil wir Glück haben, sehen wir heute in der Ferne auch noch die Alpen mit Schneefeldern. Nur die SkifahrerInnen dort sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen.
Auf der rechten Seite gucken wir zu den Bergen um den Hirschenstein hinüber. Da war ich auch schon lange nicht mehr. Will ich mal wieder hin. Jetzt verlassen wir den Aussichtpunkt und steigen vom Felsen hinab.
Seitlich vom Steinberg gibt es eine Abkürzung, die immer noch begangen wird und jetzt sogar als Schneeschuhtour ausgewiesen ist. Wir gehen jedoch zurück zum Hauptweg und wandern weiter bis zur Berghütte Loderhart, die auf einer kleinen Lichtung steht.
Die Öffnungszeiten kann man immer noch am Wanderparkplatz in Rohrmünz nachlesen, denn die Berghütte ist nur zu bestimmten Zeiten offen. Neben der Berghütte steht am Waldrand eine Kapelle.
Nach dem Abstecher zur Berghütte gehen wir wieder ein paar Schritte zurück und streifen eine ehemalige Kahlschlagfläche. Als wir später auf eine weitere Weggabel stoßen, suchen wir uns den Aussichtspunkt auf der Steinplatte. Zwischenzeitlich gibt es dort eine Rastbank, doch die Aussicht wächst langsam zu.
Danach müssen wir ein sehr steiles Stück durch herrlichen Buchenwald absteigen. Ich gehe ganz vorsichtig und so, wie es mir die Physiotherapeutin fürs Bergabgehen empfohlen hat. Die letzten Meter sind mit einem Geländer gesichert und dann schlendern wir auf einem erholsamen Forstweg weiter.
Nach ein paar hundert Metern biegen wir wieder auf einen ebenen, kleineren Waldweg ab. Der Wald befindet sich deutlich im forstlichen Umbau.
Früher hätte ich gesagt, dass man auf diesem Wegabschnitt durch einen lauschigen Mischwald schlendert. Das war früher. In ein paar Jahren sieht der Wald bestimmt wieder besser aus.
Erneut stoßen wir auf die Forststraße, wo nach ein paar Metern der markierte Wanderweg rechts den Berg hinunter abbiegt. Wir bleiben auf der unmarkierten Forststraße hier oben. Kurvig und meistens leicht ansteigend folgen wir ihr bis zu unserem Hinweg.
Hier biegen wir rechts ab, nehmen zuerst den gleichen, dann aber den alten Wanderweg, um zu schauen, ob er noch der gleiche ist. Am Ende gehen wir auf dem bekanntem Weg zum Wanderparkplatz in Rohrmünz zurück.
Fun Fact: Von Rohrmünz stammt ein Sternekoch ab, der sich zwei Michelin-Sterne erkocht hat – allerdings nicht im Elternhaus in Rohrmünz sondern in der Schweiz.
So hat mir der Rundwanderweg von Rohrmünz zur Loderhart gefallen
Die Runde zur Loderhart über den Aussichtpunkt am Kreuzfelsen ist immer noch lohnenswert, auch wenn sich die Wälder gerade im Umbau befinden. Das mit den Wäldern wird schon wieder. Braucht halt seine Zeit.
Was ich mich allerdings frage: Waren das früher in der ersten Hälfte der Wanderung auch alles so steinige Wege?
Überblick über die Tourdaten vom Rundweg Rohrmünz – Loderhart
Die Rundwanderung ist 9,2 km lang und dauert ungefähr 3 Stunden. Der höchste Punkt der Wanderung liegt mit 1025 Metern beim Geißriegel auf der Hochebene zwischen Rastplatz Geißriegel und Loderhart. Der tiefste Punkt ist mit 737 Metern am Wanderparkplatz Rohrmünz.
Die Wanderung zeichnen viele steinige kleine Waldwege und Pfade aus. In der zweiten Hälfte gegen Ende des Rundweges kommt ein längeres Stück Forststraße dazu. Würde man am Ende dem markierten Weg zurück folgen, wäre es nicht anders.
Start / Wanderparkplatz für den Rundweg von Rohrmünz zur Loderhart
In Rohrmünz gibt es einen Wanderparkplatz in der Nähe der Hausnummer 33. Man biegt von der Hauptstraße in das Dorf hinein ab. An der Straße ist ein Hinweisschild „zum Parkplatz in 200 Metern“, tatsächlich sind es rund 600 Meter. Also nicht verzweifeln, wenn man nach 200 Metern weit und breit noch keinen Parkplatz sieht.
Man fährt geradeaus durch das Dorf, wo nach den Häusern der Asphalt in einen befestigten Feldweg übergeht und man schließlich den Wanderparkplatz mit Wandertafel und Rastbänken erreicht.
Rohrmünz gehört zur Gemeinde Grafling im Landkreis Deggendorf und gehört zur Urlaubsregion Graflinger Tal, wobei Rohrmünz von Deggendorf oder von der Rusel aus angesteuert wird. Denn eine direkte Straßenverbindung von Grafling nach Rohrmünz gibt es nicht.
Adresse für die Anfahrt zum Wanderparkplatz in Rohrmünz / Navi
Rohrmünz, 94539 Grafling
Detaillierte Wegbeschreibung der Wanderung von Rohrmünz zur Berghütte Loderhart
Streckeninfos: Wanderparkplatz Rohrmünz – Geißriegel – Aussichtspunkt Kreuzfelsen / Steinberg – Berghütte Loderhart – Aussichtspunkt Steinplatte – Wanderparkplatz Rohrmünz
Vom Wanderparkplatz Rohrmünz bis zum Geißriegel
Vom Wanderparkplatz in Rohrmünz sehen wir rechts oben den Berg Dreitannenriegel. Wir gehen links vom Rastplatz mit der roten 1 hinter dem Rastplatz am Bach entlang. Leicht bergauf und immer geradeaus geht es kurz durch Wald und dann neben Feldgehölzen an einer Lichtung weiter. Nach der Wiese halten wir uns mit der eckigen, roten 1 Richtung Loderhart und „Hubertusbrunnen“ geradeaus, folgen nicht dem Hinweis zum Dreitannenriegel. Der breite, steinige Weg lenkt weiter am kleinen Bach entlang bergauf. Nach einem großen, halbrunden Felsen im Quellfassungsbereich gabelt sich der Weg. Hier nehmen wir den linken, breiten Weg bergauf. Er ist ebenfalls sehr steinig. Später trifft er auf eine Forststraße. Auf dieser halten wir uns kurz rechts und nach wenigen Metern biegen wir links auf einen Weg ab und gleich wieder rechts. Zwischenzeitlich ist bis hierher alles gut markiert. Wir folgen weiter der Markierung rote 1. Es geht auf einem steinigen Pfad bergauf, wo wir ein paar Meter weiter auf den rechten Weg abzweigen. Der Weg lenkt durch Fichtenwald und Mischwald und zwischen Heidelbeersträuchern durch. Danach gelangen wir auf eine Fläche, in der viel Bäume abgeholzt wurden. Nach dieser Fläche macht der Weg eine leicht Linkskurve und mündet in einen schmalen, steinigen Weg bergauf. Es folgen ein paar Meter etwas ebener Weg, der eine Linkskurve macht. Hier ist rechts eine Rückgasse als ebener Weg zu sehen. Kurz danach kommt eine Pfadgabel, wo wir dem rechten steinigen Pfad folgen. Dieser geht später in einen tiefen Hohlweg über. An dessen Ende erreichen wir einen Sattel mit Rastplatz am Fuß des Geißriegels.
Wanderweg-Etappe vom Rastplatz Geißriegel über Aussichtspunkt Kreuzfelsen / Steinberg zur Berghütte Loderhart
Vom Riegel machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Hubertusbrunnen. Dafür geradeaus der Forststraße über die „Kuppe“ folgen und kurz bergab gehen. Wir stoßen auf eine asphaltierte Forststraße. Diese kreuzen und noch einmal bergab erreichen wir kurz danach den Hubertusbrunnen mit Rastplatz. Anschließend gehen wir den gleichen Weg wieder zurück. Ein paar Meter vor dem Rastplatz biegen wir mit der roten 1 rechts Richtung Loderhart auf einen kleinen Waldweg ab. Kurz danach steigt er steinig an, lenkt anschließend noch etwas bergab und dann bequem auf einer Hochebene weiter. Von rechts kommt ein markierter Wanderweg dazu. Wir bleiben immer auf dem Wanderweg geradeaus, gehen durch Nadelwald mit einzelnen Laubbäumen. Irgendwann geht es bergab und der Weg wird wieder steiniger. Und irgendwann, dort, wo rechts eine Rastbank steht, zweigt links der Stichweg zum Kreuzfelsen (Steinberg) ab. Den nehmen wir als Aussichtspunkt über die Donauebene mit. Wir identifizieren den Berg Hirschenstein und schauen über die Donauebene – bei entsprechendem Wetter bis zu den Alpen. Anschließend gehen wir wieder auf den Hauptweg zurück und biegen links auf den abfallenden Weg ab. An einer Abzweigung taucht rechts in ein paar Metern Entfernung die Berghütte Loderhart auf.
Wanderweg-Etappe von Loderhart bis Wanderparkplatz Rohrmünz
Nach dem Abstecher zur Loderhart gehen wir zu der Abzweigung zurück und folgen dort geradeaus der der roten 1 Richtung Rohrmünz und Grafling. Der zunächst fast ebene und dann leicht ansteigende Weg fällt schließlich etwas ab. Nach einem vergrasten Abschnitt stoßen wir auf eine Weggabel. In der Mitte dieser Weggabel befindet sich der Aussichtspunkt auf der Steinplatte. Dafür an der Gabel ein paar Meter rechts und dann links halten. Wieder zurück an der Weggabel biegen wir jetzt rechts mit der roten 1 Richtung Rohrmünz ab. Nun wandern wir den Steilhang hinab, bis wir nach einer Sicherung mit einem Geländer auf eine Forststraße stoßen. Auf der biegen wir links ab und bleiben auf dieser, bis die Markierung nach ungefähr 600 Metern links auf einen kleinen Waldweg abzweigt. Die Markierung kann man leicht übersehen, weil sie vom Weg zurückversetzt und durch Bäume und Sträucher am Weg verdeckt ist. Es geht wieder eben durch Fichten- und Mischwald und wir treffen wieder auf die Forststraße. Auf dieser gehen wir ein paar Schritte links. Dann verlassen wir die Markierung, die rechts Richtung „Rohrmünz / Grafling“ auf einen breiteren, abwärts führenden Waldweg lenkt. Wir bleiben auf der Forststraße. Sie lotst geradeaus und leicht ansteigend durch die Wälder mit verschiedenen Phasen des Waldumbaus. Nach knapp 1 ½ Kilometer stoßen wir wieder auf den Wanderweg vom Hinweg zum Geißriegel. An dieser Stelle ist der rechts abzweigende Weg überbreit. Wir biegen mit der roten 1 rechts ab, gehen den bekannten, steinigen Weg bergab. Nach dem Schild „Quellfassungsbereich“ und dem halbrunden etwa einen Meter hohen Felsen auf der linken Seite des Weges gehen wir an der nächsten Abzweigung (sind vom Felsen nur ein paar Meter) geradeaus ohne Markierung. Das ist der alte Wanderweg. Ein paar Meter geht es noch eben, dann immer wieder leicht abwärts bergab. Nach einem kurzen, etwas steileren Abschnitt gelangen wir an einer T-Kreuzung wieder auf den markierten Wanderweg. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem Weg zurück zum Wanderparkplatz in Rohrmünz.
Orte in der Nähe der Wanderung
Orte in der Nähe sind Deggendorf mit Ruselabsatz, Schaufling, Greising und Bischofsmais.
Wanderungen im Bayerischen Wald in der Nähe
In der näheren Umgebung gibt es noch mehr schöne Wanderwege. Zum Beispiel diese:
- Rohrmünz – Landshuter Haus – Dreitannenriegel
- Der lange Weg zum Geßingerstein und Königstein
- Saulochschlucht, Saulochbach, Stauweiher und Nest
Wanderkarte
Die Wanderkarte mit GPX-Track sind bei outdooractive eingestellt. Hier könnt ihr die Tour auf outdooractive öffnen.